Ende 2003 schlug eine internationale Findungskommission Roger-Martin
Buergel
dem Aufsichtsrat der documenta zur Wahl als
künstlerischen Leiter vor.
Buergel war bis dahin
eigentlich - fast - ein Unbekannter.
Man kannte von ihm weder bekannte Ausstellungen noch hatte er sich einen
Namen als profilierter Museumsleiter erworben.
Roger-Martin Buergel präsentierte
bei seinen Bewerbungsgesprächen
kein fest stehendes Konzept und vor allen
Dingen - er nannte keine Künstler.
Vielleicht waren dies überzeugende Aspekte für seine Wahl.
Es ist zu vermuten, dass die Jury sich für Buergel
entschied,
weil sie hier eine Chance sah sich von den beiden vorhergegangen
Ausstellungen der documenta X und der Documenta
11 klar abzugrenzen.
Mit seiner Frau, der Kunsthistorikerin
Ruth Noack, gestaltete Buergel ab 2005
die Ausstellung. Da laut Statut der documenta nur einer Person die Leitung
übertragen werden darf wurde Ruth Noack fortan
stets
als Kuratorin der documenta 12 genannt.,
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Nach einer Dauer von 100 Tagen wurde die documenta
12 am Sonntag,
dem
23. September 2007 beendet.
Es wurden die Werke von 109 Künstlern und
Künstlerinnen aus 43 Ländern präsentiert.
754.301 zahlende Gäste besuchten diese weltweit
bedeutendste
Ausstellung "Zeitgenössischer
Kunst".
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Die Präsentation unserer Fotos und Eindrücke soll
das Erlebnis zweier Tagesbesucher reflektieren.
Mehr nicht - aber auch nicht weniger.
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Für die meisten Besucher beginnt ein Tag
auf der documenta wohl stets mit dem Besuch
des Fridericianum.
Die Ausstellungsorte waren
an einem Tag gar nicht alle - auch nur - in Augenschein zu nehmen.
Es wird Ihnen ganz einfach zu viel geboten.
Ausstellungsorte waren 2007:
1. Fridericianum
3. 4. Neue Galerie
5. Bad Wilhelmshöhe
6. Kulturzentrum Schlachthof
und
7. das Filmprogramm
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Warum nicht die großen Räume für solche
übersichtlichen Installationen nutzen.
Diese Räume leben von ihrer lichten Größe.
Der Spiegelsaal im Eingangsbereich war für
uns ein eindrucksstarkes Erlebnis.
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Waterfall 2006
von Zheng Guogu
Zheng Guogu glaubt nicht an den Fortbestand der traditionell
Kalligrafie
aus den Elite- und Hochkulturen.
Also ließ er Laien alltägliche, neuzeitliche Kalligrafien anfertigen.
Diese tausende von Kalligrafien ergaben seinen Waterfall.
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Hardware - Skulptur -
2006 von Anatoli Osmolovsy
Diese überdimensionalen - ein wenig verformten -
Handys?
müssten
eigentlich jeden heutzutage ansprechen.
Oder ist es einfach nur ein Irrtum
- hat der Künstler etwas ganz anderes gemeint?
Auflösung: Hardware ist
eine Serie von 11
in Bronze gegossenen Skulpturen.
Formal werden Miniatur-Panzer dargestellt.
Wobei noch nach 10 verschiedenen Arten von Panzern
unterschieden wird. Nur .. geht hier noch raus hervor, ob es sich
um deutsche, französische, russische, amerikanische, israelische ....
handelt? Letztlich wohl nicht
- nur wird man hier den Gedanken nicht los,
dass sich hier ein todbringendes Gerät
in gefälligem, geglätteten
Aussehen
Zutritt zu uns verschafft.
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BRING OUR BOYS HOME
Für jeden mag etwas anderes ins Auge springen.
Doch den meisten Betrachtern wird sich
ein pornografischer Aspekt
aufdrängen.
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1.001 Chinesen auf der
documenta 12 in Kassel
Das bisher teuerste documenta-Projekt
aller bisherigen Ausstellungen
bestritt der chinesische Künstler Ai
Weiwei.
1001 Chinesen
besuchten Kassel und die documenta
12.
3,1 Millionen Euro kostete dieses umfangreiche Unternehmen.
Für die chinesischen Besucher war der Besuch kostenlos.
Die Kosten wurden von zwei Stiftungen aufgebracht.
Das ganz Unternehmen wurde allein von 10
chinesischen Kamerateams
dokumentiert. Ebenfalls festgehalten wurden alle Schritte von der
Beantragung
des Reisepasses bis zur kasernenartigen Unterbringung.
Jedes von den 1.000* Chinesen geschossene documenta-Foto wurde
von Ai Weiwei später dokumentiert.
Die chinesischen Gäste hatten ihre eigenen Lebensmittel mitgebracht
- ja sogar ihre eigenen Betten. Denn die deutschen Lagerstätten waren zu
weich.
Natürlich war das für jeden der ausgewählten
Gäste aus dem
fernen China das Erlebnis seines Lebens.
Nur so ganz aufgegangen schien die Auswahl der 1.000 aus den
über 3.000 Bewerbern nicht gelungen zu sein.
Denn ältere und wenig gebildete Gäste sind unter den
1.000 Ausgewählten nur spärlich zu finden. In der Hauptsache haben
sich junge und vorzüglich Ausgebildete durchgesetzt.
* 1.000 Chinesen - wundern Sie sich bitte nicht.
Der 1.001. Chinese ist der Projektleiter Ai
Weiwei selber.
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gelbe Halbzylinder - eine scheinbar einfache Installation
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Mit dem iPod über die documenta
12.
Neben
einer umfassenden Führung von Roger M. Buergel -
vorhanden in 6 Sprachen -
waren Features zu den drei
Leitfragen der documenta 12 auf dem iPod gespeichert.
Die Hauptführung war in
sechs Sprachen abrufbar,
die Themenführungen jeweils auf Deutsch und Englisch.
Auch nach dem Ende dieser Ausstellung
steht Ihnen diese Führung noch in einer ZIP-Datei von der documenta-Homepage
zur Verfügung.
Die drei Themenführungen
- jeweils in deutsch und englisch:
1. Ist die Moderne unsere Antike?
2. Was ist das bloße Leben?
3. Was tun?
und
4. die umfassende Führung von Roger M. Buergel.
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Bevor man nach dem Besuch des Fridericianums in den Auenpark
hinuntersteigt lockt es doch manchen einmal auf
diese Aussichtsbrücke zu steigen.
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Man sollte vielleicht die scheinbar nebensächlichen
Dinge
nicht unbeachtet lassen.
Hier bewirkt der Übergang
von einem Raum in den anderen - nur allein durch
den geschickten
Einsatz von Licht - einen starken Eindruck.
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Ein oberflächlich betrachtet einfacher Körper
jedoch interessant gekantet und gut beleuchtet.
Mich spricht das wesentlich mehr an als mancher Rahmen
mit unzähligen vergilbten kleinen Fotos.
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Für mich waren die klaren großen
Wegweiser fast schon Kunstwerke.
Neue Galerie 430 m in Pfeilrichtung.
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Top
Ende
Start
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.. herzlichst
Ihr
Horst H. Authmann
MonaLisa-Texte nur unter den Seiten mit den großen Fotos.
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